room for humour
Press Archive 1983
Fürther Nachrichten, 1983, VOLKER DITTMAR
Frühstück mit Stil
Im Galeriespiegel: Weihnachtsausstellung bei Renate Höllerer

„Es ist ein Wunder, daß es uns noch gibt“, meint Renate Höllerer zur fünften Weihnachtsausstellung ihrer Galerie am Theater und spricht damit ein Problem an, das die Galeristen der Kleeblattstadt allesamt nicht erst gestern drückt. Wer hier bildende Kunst verkaufen und sein Brot damit verdienen will, kämpft meist ums Überleben.
Daß Renate Höllerer ihren Humor dennoch nicht verloren hat, stimmt optimistisch. In der Jubiläumspräsentation ist sie mit ihrem – man ist versucht zu sagen – Markenzeichen vertreten: Dicke, fettleibige Damen, die den Betrachtern die sichtbarsten Auswüchse der Wohlstandsgesellschaft vor Augen führen, entweder zum Nachdenken anregen oder krasse Ablehnung hervorrufen (negative Reaktionen lösen die feisten Frauen selbst bei anderen Malern aus, denen man derlei kurzsichtige Einschätzungen lieber nicht zugetraut hätte, wie zu hören ist). Die speckigen Frauen sind auf dem Trimmpfad zu beobachten, in trauter Kaffeeklatschrunde und beim Pfundeabtrainieren auf dem Heimtrainer. Allerliebste Attacken mit dem Stift, bei deren Anblick man sich eines breiten Grinsens nicht erwehren kann und die sich keineswegs so oberflächlich über vollschlanke Zeitgenossen lustig machen, wie der erste Anschein glauben machen möchte.
Rhinozeros
Harald Hofmockel zeigt Phantasien wie den gräßlichen „E.T“ mit dem Rhinozeros, das Nashorn mit Fußball oder im phantastischen Garten. „Ein Wunder, daß es uns noch gibt“, sagt Renate Höllerer. Für nächstes Jahr sind schon einige Besonderheiten eingeplant…